Mehr für unser Meer tun

Bei unserem Strandputz in Boltenhagen 2018 ist uns bewusst geworden, wie viel Unrat noch immer am Strand und in der Ostsee zu finden ist. Vielen Meeresbewohnern wird damit geschadet.
Also haben wir beschlossen: Wir wollen mehr tun!

Auch von den Geisternetzen bedroht: Schweinswale in der Ostsee Foto: S. Koschinski, www.fjord-baelt.dk

Wir wollen die Ostsee schützen, wir wollen aufklären und wir wollen noch mehr Menschen motivieren, etwas Gutes zu tun.

Warum haben wir uns dafür entschieden?

Als Vermittler für Ferienunterkünfte an der deutschen Küste liegt uns die Ostsee am Herzen. Daher haben wir uns entschieden, die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) bei ihrem Projekt „Geisternetzbergungen rund um Rügen“ zu unterstützen. Dafür spendeten wir Anfang 2020 einen Teil unserer Erlöse und nutzen unsere Reichweite, um auf die Problematik und das Projekt aufmerksam zu machen.

In Kooperation mit einer ortsansässigen Tauchbasis führt die GRD vor der Küste Rügens Bergungen von Geisternetzen, die eine Gefahr für das Meer und seine Bewohner darstellen, durch. Diese herrenlosen Netze sind nicht nur für viele Meerestiere gefährlich, sondern auch für uns Menschen. Da die Netzteile sich mit der Zeit in Mikropartikel zersetzen und von Fischen versehentlich mit der Nahrung aufgenommen werden, gelangt das Plastik in die Nahrungskette und damit letztendlich auch zu uns Menschen.

Wussten Sie schon…?
In unseren Meeren leiden über 800 Tierarten unter dem Plastikmüll, den Geisternetzen und deren Folgen. Bei uns in der Ostsee gehören z.B. Kegelrobben, Dorsche, Krabben, Schweinswale und viele weitere Fisch- und Vogelarten dazu.

Es gibt Delfine in der Ostsee?

Delfine sind in der Nordsee bereits weit verbreitet, vor allem die Art „Großer Tümmler“. Seit einiger Zeit wird dieser auch vermehrt in der Ostsee, in der Kieler und Flensburger Förde, gesichtet. Experten halten es sogar für möglich, dass er sich in Zukunft dauerhaft hier ansiedelt.

Tatsächlich gibt es in der Ostsee aber eine selbstständige Population von artverwandten Schweinswalen, auch bekannt als “Kleine Tümmler”. Dort leben etwa 200-600 Tiere dauerhaft.

Häufig werden Delfine und Schweinswale verwechselt oder gar für dieselbe Art gehalten. Dem ist nicht so. Es handelt sich hierbei um zwei eigenständige Arten, die aber beide zu den Walen gehören.

Der Schweinswal ist unsere einzige heimische Walart. Leider sinkt die Zahl der Tiere in der Ostsee und die Population ist vom Aussterben bedroht. Verantwortlich dafür sind vor allem die Geisternetze und die noch aktiven Stellnetze, in denen sich die kleinen Wale verfangen und ersticken, wenn sie sich nicht befreien können.

Warum ist die Bergung von Geisternetzen so wichtig?

  • Jährlich gehen etwa 5.000-10.000 Fischernetze und Netzteile, also Geisternetze, in der Ostsee verloren.*
  • Die Netze können sich durch die Wasserbewegung wieder aufstellen und „fangen“ dann weitere Meerestiere, die darin ertrinken oder ersticken.**
  • Sie bestehen zum Großteil aus synthetischen Stoffen wie Polyamid (Nylon), Polypropylen oder Polyethylen, also Kunststoff. 10-50% des Plastikmülls im Meer sind Geisternetze.*
  • Die Zersetzung dieser Kunststoffe dauert ca. 400–600 Jahre.***
  • Mit der Zeit zersetzen sich die Netze zu Mikroplastik, das für immer im Meer verbleibt und von Vögeln und Fischen leider immer häufiger mit der Nahrung aufgenommen wird.***
  • Durch den Verzehr von Fisch kann das Mikroplastik auch in unseren Körper gelangen.*

Was passiert bei dem Projekt?

Die GRD macht sich mehrmals im Monat gemeinsam mit der Tauchbasis Prora, professionellen Tauchern und Ehrenamtlichen mit Booten auf die Suche nach sogenannten Geisternetzen. Das sind Fischernetze, die auf See verloren gegangen sind. Mit Hilfe eines Sonars werden die Netze geortet und können dann geborgen werden.

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Die Tauchgänge stellen eine große Herausforderung dar. Dennoch soll es auch Hobby-Sporttauchern mit genügend Erfahrung möglich sein, mitzuhelfen. Dafür werden in den kommenden Monaten Tauch-Workshops in der Tauchbasis Prora auf Rügen stattfinden, für die auch Sie sich anmelden können, wenn Sie bereits um die 100 Tauchgänge absolviert haben.
Die geborgenen Netze werden im Anschluss zentral gesammelt und wiederverwertet.

Hobby-Taucher? Jetzt mithelfen & selbst nach Geisternetzen tauchen

Damit sich auch Hobbytaucher an der Bergung von Geisternetzen beteiligen können, bietet der Kooperationspartner vor Ort regelmäßige kostenfreie Tauch-Workshops auf Rügen an. Mitmachen kann jeder, der bestimmte Erfahrungen mitbringt.

> Mehr Infos zu den Tauch-Workshops

Erfolgreiche Bergungen vor Rügen

In dieser Übersicht sind alle Bergungen zu finden, die im Rahmen des Projekts von der GRD und vielen freiwilligen Helfern bereits vorgenommen wurde. Mit einem Klick auf das Symbol werden die Details angezeigt.

Wer ist die Gesellschaft zur Rettung der Delphine?

Die GRD ist eine gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für den Schutz von Delfinen, Schweinswalen und anderen Meeresbewohnern einsetzt. Ähnlich wie unsere Ostsee24-Besatzung besteht die GRD aus einer kleinen, schlagfertigen Mannschaft, die über die Jahre schon viel erreicht hat. Unterstützt wird das Team dabei von unzähligen Freiwilligen und Ehrenamtlichen. Hier können Sie mehr erfahren.

Spenden oder Pate werden

Auch Sie können zum Schutz der Meeresbewohner etwas beitragen. Helfen Sie mit einer einmaligen Spende für unser Geisternetzprojekt, werden Sie regelmäßiger Förderer oder übernehmen Sie eine Patenschaft für einen der Delfine.

Jetzt spenden!

Hier gibt es noch mehr Infos:
GRD: Geisternetze bedrohen die marine Artenvielfalt
Schweinswale e.V.: Der Schweinswal
WWF: Geisternetze – tödliche Gefahr

* https://www.n-tv.de/wissen/Geisternetze-bedrohen-Hunderte-Meerestierarten-article21027741.html
** https://www.delphinschutz.org/projekte/geisternetze/mission-deutsche-ostsee-ruegen/
*** https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/geisternetze/