Der Naturpark Usedom

Dieses Schutzgebiet hat mit Ostseestrand und Binnenküste, Seen, Mooren, Buchenwäldern oder Dünenkiefern zwischen kleinen Dörfern besonders viele Landschaftsbilder auf einem Areal versammelt. Eine weitere Besonderheit bilden die verschiedenen Moore: Küstenüberflutungs-, Verlandungs- und Kesselmoore, Mümmelkensee und Swinemoor als Hochmoore nehmen etwa 15 % der Gesamtfläche für sich ein.

Im Naturpark Usedom sind außerdem vor allem Buche und Kiefer heimisch, Erlenbruchwälder, so genannte Birkenbrüche, artenreiche Trocken- und Magerrasen sowie ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen. Ungefähr auf der Hälfte des Areals finden sich mit Peenestrom, Haff, Achterwasser und Ostsee ausgedehnte Wasserflächen. Die Binnenseen des Naturparks umfassen rund 1.500 Hektar. Der Mümmelkensee ist als eines der letzten von Menschenhand unberührt gelassenen Hochmoorgebiete eine Rarität. Über 280 Vogelarten (darunter 150 hier brütende Spezies) sind regelmäßig anzutreffen: Seeadler, Weißstörche, Kraniche, Graureiher, nordische Gänse, Enten und Schnepfenvögel, außerdem Fischotter und Amphibien wie Glattnatter und Rotbauchunke.

Fauna im Naturpark Usedom

Die Insel Usedom zählt zu den vogelreichsten Gebieten Ostdeutschlands. Insgesamt gibt es hier 150 Arten, darunter 11 Greifvogel­arten. Auf der Vogelinsel Greifswalder Oie leben Heidschnucken, Siebenschläfer sowie Steinmarder. Im Naturschutzgebiet Peenemünder Haken, Struck und Ruden sind 120 Brutvogelarten und 250 Gastvogelarten nachgewiesen. Dazu gehören Kormorane, Höckerschwäne, Blässgänse, Graugänse, Pfeifenten, Krickenten, Stockenten, Bergenten, Eisenten und Blässrallen. Der Fischotter besitzt noch einen gesicherten Bestand. Bei den Amphibien sind Seltenheiten wie Glattnatter und Rotbauchunke hervorzuheben. In Streckelsberg leben die Zaun- und Waldeidechsen, der Maulwurf, die Waldspitzmaus, die Nordische Wühlmaus, Steinmarder, Eichhörnchen und der Rotfuchs. Es sind zahlreiche Singvogelarten zu finden, vor allem Rotkehlchen, Zaunkönig, Kohlmeise, Blaumeise, Weidenlaubsänger, Zwergschnäpper, Fitislaubsänger, Mönchs- und Klappergrasmücke. Verschiedene Falterarten und Käferarten, unter anderem der Buchenbock, Sägebock, Zangenbock kommen hier ebenfalls vor.

Die Zauneidechse

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist ein vor allem in Mittel- und Osteuropa sowie Vorderasien verbreitetes Reptil aus der Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae). Im deutschsprachigen Raum erreichen Zauneidechsen ausnahmsweise Gesamtlängen von etwa 24 cm. Die Färbung und Zeichnung ist je nach Individuum, Geschlecht, Altersstadium und Jahreszeit bei Männchen sehr variabel. In der Roten Liste Deutschlands gehört die Zauneidechse zur Vorwarnliste.

Europäischer Maulwurf

Der Europäische Maulwurf (Talpa europaea) ist eine Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae) innerhalb der Ordnung der Insektenfresser (Eulipotyphla). Er ist der einzige in Mitteleuropa verbreitete Vertreter seiner Familie. Den Europäischen Maulwurf kann man in Großbritannien über weite Teile Mittel- und Osteuropas bis nach Sibirien treffen. In den Alpen lebt er sogar bis in 2.400 Meter Höhe.

Der Kormoran

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) ist eine Vogelart aus der Familie der Kormorane (Phalacrocoracidae). Der Kormoran lebt in großen Teilen Europas, Asiens und Afrikas, Australien und Neuseeland sowie in Grönland und an der Ostküste Nordamerikas. Früher wurden Kormorane in China und Japan zum Fangen von Fischen gezähmt, was auch heute noch praktiziert wird. Dank eines Halsrings wird das Schlucken der Fische so verhindert. Sie werden nach dem Fang auf dem Boot wieder ausgespuckt.

Der Höckerschwan

Der Höckerschwan (Cygnus olor) ist eine Vogelart, die innerhalb der Entenvögel (Anatidae) zur Gattung der Schwäne (Cygnus) und zur Unterfamilie der Gänse (Anserinae) gehört. Die Körperlänge des Höckerschwanes kann bis zu 160 Zentimeter erreichen. Der Höckerschwan kann ein Alter zwischen 16 und 20 Jahren erreichen. Die Gesamtpopulation wird von der IUCN auf 600.000 bis 620.000 Tiere geschätzt. Die Art gilt als ungefährdet.

Der Steinmarder

Der Steinmarder (Martes foina) ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Er ist in Mitteleuropa die häufigste Art der Gattung der Echten Marder und regelmäßig in der Nähe des Menschen zu finden.

Steinmarder sind in vor allem nachtaktiv, tagsüber bleiben sie in ihrem Versteck. Er geht nachts auf Nahrungssuche, wobei er sich vorwiegend am Boden fortbewegt. Er kann gut klettern, steigt aber selten höher auf Bäume hinauf. Steinmarder wurden manchmal wegen ihres Felles gejagt, allerdings weniger als Baummarder, da ihr Pelz weniger wertvoll ist.

Die Klappergrasmücke

Die Klappergrasmücke (Sylvia curruca), auch Zaungrasmücke genannt, ist ein Singvogel aus der Gattung der Grasmücken (Sylvia). Sie kann man in ganz Europa beobachten. Sie ist die kleinste einheimische Grasmücke.

Die Klappergrasmücke kann 11,5 bis 13,5 Zentimeter und 12 bis 16 Gramm erreichen. Klappergrasmücken ernähren sich von Spinnen, Weichtieren, Beeren, Insekten und Larven.

Der Rotfuchs

Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) ist der einzige mitteleuropäische Vertreter der Füchse und wird daher meistens als „der Fuchs“ bezeichnet. Er ist in Europa der häufigste Wildhund. Das Körpergewicht des Rotfuchses beträgt durchschnittlich bei Männchen 5,5 bis 7,5 kg und bei Weibchen 5 bis 6,5 kg. Das Fell ist oberseits rötlich, unterseits weiß. In der Roten Liste gilt der Rotfuchs als „gefährdet“. Der weltweite Bestand wird als nicht gefährdet bezeichnet.

Der Haubentaucher

Der Haubentaucher (Podiceps cristatus) ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher (Podicipedidae). Der Haubentaucher ist der größte, häufigste und bekannteste Vertreter dieser Familie von Wasservögeln.

Der Vogel ist in den mittleren Breiten und Subtropen von Südwest-Europa und Nordafrika bis nach China anzutreffen. Er kommt auch südlich der Sahara sowie im Süden und Osten Australiens und der Südinsel Neuseelands vor. In Mitteleuropa ist er in gewässerreichen Gebieten bis in die Mittelgebirgslagen recht häufig Zuhause. Haubentaucher fressen meistens kleine Fische, die sie tauchend jagen. Aber auch Kaulquappen, Frösche, Krebstiere, Spinnen und Wasserinsekten sowie Samen gehören zu ihrer Nahrung. Der Haubentaucher gilt als eine der Arten, die vom Klimawandel besonders betroffen sein werden. Das Verbreitungsgebiet wird sich bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um etwa ein Drittel verkleinern und sich gleichzeitig nach Nordosten verschieben.

Die Brandgans

Die Brandgans (Tadorna tadorna) ist eine Art aus der Familie der Entenvögel, die zur Unterfamilie der Halbgänse (Tadorninae) gehört. Halbgänse ähneln in ihrem Habitus Gänsen, sie haben jedoch auch Merkmale, wie sie für eigentliche Enten charakteristisch sind. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 4,5 Jahren. Die Brandgans ist in Deutschland vorwiegend Brutvogel im Küstengebiet und auf den Inseln der Nordsee und der westlichen Ostsee. Als Brutvogel hält sie sich meistens an der Meeresküste auf.

Der Fischotter

Der Fischotter (Lutra lutra) ist ein an das Wasserleben angepasster Marder und zählt zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren.

Die Gattung der Fischotter umfasst mehrere Arten von Ottern, die alle einander sehr ähnlich sind. Die Nahrung des Fischotters ist nicht so eintönig auf Fisch ausgerichtet, wie es sein Name vermuten lässt. Er frisst Wassergeflügel und dessen Eier sowie Bisamratten und Schermäuse. Den Fischotter findet man in fast ganz Europa. Zu seinem natürlichen Verbreitungsgebiet gehören auch Amerika, Afrika und Asien. Er meidet die zentralasiatischen Steppen und Wüsten. Im Gebirge kommt er in Höhen bis 2.500 Meter vor. Die Fischotter standen wegen ihres Jagens nach Fischen nahe vor der Ausrottung. Deshalb wurde in Deutschland ein ganzjähriger Jagdschutz erlassen.

Flora im Naturpark Usedom

Wegen der besonderen Vegetation sind große Teile des Naturparkgebietes Usedom sehr wertvoll. In dem Gebiet sind Dünen, Moore, Trockenrasen, Wälder und Wasserflächen vorhanden. Fast 12% des Naturparks (11.800 ha) sind mit Wald bewachsen. Es gibt zahlreiche Pflanzen auf der Greifswalder Oie. Ein Teil davon sind seltene Pflanzen. Dazu gehören Wiesenkerbel, Bärlauch, Salzmiere, Strandroggen, Tataren-Lattich, Salz-Aster, Echte Engelwurz, Strand-Milchkraut, Echter Meerkohl, Kartoffelrose und Ölweiden. Im Naturschutzgebiet Peenemünder Haken, Struck und Ruden kann man die Seegraswiesen finden, die sich im Boddenbereich ab zwei Meter Wassertiefe befinden. Kamm-Laichkraut, Strandsalde, Sumpf-Teichfaden und Armleuchteralgen sind auch im Naturschutzgebiet zu finden. Außerdem sind hier Schilfrohr, Strandsimse, Tataren-Lattich und Salz-Aster beheimatet. Es gibt einen Birken-Eichenwald auf den höher gelegenen Strandwällen der Insel. In Streckelsberg kommen solche Pflanzen wie Großes Zweiblatt, Weiße Waldhyazinthe, Eberesche, Rote Heckenkirsche, Nestwurz, Rotes Waldvögelein, Deutsches Geißblatt, Bereifte Brombeere, Himbeere, Schwarzdorn, gemeiner Efeu und viele andere vor.

Die Frühlings-Platterbse

Die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) ist eine typische Pflanze der mitteleuropäischen Edellaubwälder und gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Die Frühlings-Platterbse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 40 cm und deren Wurzeln eine Tiefe von einem Meter erreichen können. Die Blüten sind nektarführende Schmetterlingsblumen und haben einen Bürstenmechanismus. Die Frühlings-Platterbse wächst meistens in Laubwäldern, manchmal auch in Nadelmischwäldern.

Das Maiglöckchen

Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) ist eine Pflanzenart aus der artenarmen Gattung Convallaria in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Das Maiglöckchen ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 cm erreicht und eine bis zu 50 cm lange Wurzel besitzt. Das Maiglöckchen ist in fast ganz Europa und im gemäßigten Asien zu treffen. Die Pflanze wird auch in der Medizin verwendet. Das Maiglöckchen ist wegen der in der Pflanze enthaltenen Glykoside zugleich Gift- und Heilpflanze.

Die Vogel-Nestwurz

Die Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nestwurzen (Neottia) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Der Name geht auf die vogelnestartige Form des Wurzelstocks zurück. Die Vogel-Nestwurz wurde vom Arbeitskreis Heimische Orchideen zur Orchidee des Jahres 2002 gewählt. Die Pflanze sieht ungewohnt aus, da die Blüten, Stängel und die Blätter die gleiche Farbe haben. Die Wuchshöhe beträgt zwischen 20 und 40 Zentimeter. In der Regel blühen die Pflanzen nur wenige Male und sterben dann zum Teil ab.

Das Rote Waldvöglein

Das Rote Waldvöglein (Cephalanthera rubra) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Waldvöglein (Cephalanthera) in der Familie der Orchideen (Orchideaceae). Sie zählt zu den auffälligsten Orchideen der Region und wurde zur Blume des Jahres 1982 gewählt. Das Verbreitungsgebiet des Roten Waldvögleins erstreckt sich von Nordafrika über ganz Europa bis zur Krim und zum Kaukasus. Wie alle in Europa vorkommenden Orchideenarten steht auch das Rote Waldvöglein unter strengem Schutz europäischer und nationaler Gesetze.

Die Alpen-Johannisbeere

Die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum), auch Berg-Johannisbeere genannt, gehört zur Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Die Alpen-Johannisbeere erreicht Wuchshöhen bis zu 250 Zentimeter.

Die Alpen-Johannisbeere ist in Mittel- und Nordeuropa sowie in den Gebirgen von Südwest- und Südeuropa und in Nord- und Ostasien zu finden. Sie wird oft im Straßenbegleitgrün von Großstädten und Industriegebieten verwendet, weil sie gut Abgase verträgt.

Die Waldkiefer

Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) ist eine Pflanzenart in der Gattung der Kiefern (Pinus) aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae).

Die Waldkiefer ist ein schnellwüchsiger immergrüner Nadelbaum, dessen Wipfelhöhe bis 48 m und Stammdurchmesser bis zu 1 m erreichen kann. Ihr maximales Alter beträgt ca. 600 Jahre. Das Hauptverbreitungsgebiet umfasst Europa bis weit nach Sibirien.

Das Strand-Milchkraut

Das Strand-Milchkraut (Glaux maritima) ist die einzige Pflanzenart der Gattung Glaux in der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae). Die Pflanze kann nur ca. 3 bis 20 cm erreichen, ist kriechend bis aufsteigend. Es bildet Wurzeln an den Knoten und hat dickfleischige Blätter. Das Strand-Milchkraut ist eine krautige Pflanze, die auf der gesamten Nordhalbkugel natürlich in der meridionalen bis borealen Klimazone vorkommt. Seine Hauptverbreitung liegt in Nordeuropa und Nord-Asien.

Die Kartoffel-Rose

Die Kartoffel-Rose (Rosa rugosa), auch Apfel-Rose oder Japan-Rose genannt, ist eine öfterblühende Wildrose aus Japan, die 1756 in Europa eingeführt wurde. Sie hat kurze, starke Stacheln und ein typisches, runzliges, kartoffelartiges Laub. Ihre Hagebutten sind sehr groß und ihre Sträucher können etwa 1,50 m erreichen.

Die Ölweiden

Die Ölweiden (Elaeagnus) sind eine Pflanzengattung mit etwa 45 Arten innerhalb der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae).

Sie sind von den warm gemäßigten Breiten bis zu den Subtropen der Nordhalbkugel vorzufinden. Ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist Asien. In China kommen ca. 67 Arten vor, davon 55 nur dort.

Das Sumpf-Blutauge

Das Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Fingerkräuter (Potentilla) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Das Sumpf-Blutauge ist eine krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 cm erreicht. Ihr verholztes Rhizom, von dem die blühenden und nichtblühenden Sprossachsen abzweigen, kann 1 Meter lang werden. Das Sumpf-Blutauge ist in Europa, Sibirien, Island, Grönland und Nordamerika verbreitet.

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