Kite- und Windsurfer auf der Ostsee
Wellen, Wind und Strand – die Ostsee als Paradies für Surfer

Für die einen bedeutet Ostsee Strand, Urlaub und Erholung – für die anderen Wellen, Wind und Action. Alles, was du dafür brauchst, ist ein Board unter den Füßen, ein Rigg in der Hand und die passende Kleidung.

Die Ostsee zählt zu den beliebtesten Revieren für eine der ältesten Funsportarten Europas – das Surfen. Dieser Wassersport ist weit verbreitet und kann fast überall entlang der deutschen Ostseeküste ausgeübt oder neu erlernt werden. Dank der perfekten Mischung aus Flachwassergebieten und offeneren Küstenabschnitten findest du hier ideale Bedingungen – egal ob Einsteiger oder erfahrener Surfer.

Beliebte Windsurfreviere und Surfschulen an der Ostsee

Als echter Geheimtipp gilt Schönberg. Der kleine Ort liegt nordöstlich der Hansestadt Kiel an einem weitläufigen Strandabschnitt. Mehrere Wellenbrecher machen das Stehrevier ideal für Anfänger. Bei nordwestlichen und östlichen Winden zeigen erfahrene Surfer hier ihre spektakulären Sprünge und Drehungen.

Auch Fehmarn ist mit über zwanzig Spots ein wahres Windsurfparadies. Die Küstenlinie der Insel ist gespickt mit Schulen und Shops, die für jede Windrichtung und jedes Können optimale Bedingungen bieten. Die Gewässer rund um Heiligenhafen sind ebenfalls perfekt für Anfänger und Fortgeschrittene.

Die Eckernförder Bucht zählt zu den familienfreundlichsten Revieren. Der Strandabschnitt der Stadt Eckernförde liegt geschützt in der Bucht. Der Wind kommt meist aus Ost bis Nordost, sodass kaum Strömungen und selten Wellen über einem Meter entstehen – ideal für Surfanfänger.

Praxistest bestanden, theoretisch ein Ass

An der Küste bieten Windsurfschulen Basis- und Fortgeschrittenenkurse an. Hier kommen auch erfahrene Surfer auf ihre Kosten:

Neben praktischen Fähigkeiten wird die nötige Theorie von fachkundigen Trainern vermittelt und geprüft.

Windsurfen ist ein anspruchsvoller Sport, der Kraft und Geschick erfordert. Dank der beweglichen Konstruktion des Riggs am Powerjoint und des flexiblen Masts können Windsurfer individuelle Sprünge und Freestyle-Effekte umsetzen.

Die Ausbildung umfasst:

  • Ausrüstung kennenlernen
  • Windstärken und -richtungen einschätzen
  • Manöver für den Einstieg (Rigg aufholen, Starten, Wenden, Steuern, Aufkreuzen etc.)
  • Theorie: Wind- und Wetterinfos, Sicherheitstraining, Kursmöglichkeiten

Ein Aufbaukurs wird individuell auf dein Können und deine Ziele abgestimmt. Dazu gehören neue Tricks, Tipps zum Kraftsparen und mehr.

Für Einsteiger sind Clubs die beste Wahl: Hier wirst du langfristig betreut, erhältst kostenloses Leihmaterial und profitierst von günstigen Mitgliedsbeiträgen (zwischen 3 und 10 Euro pro Monat). Vereine bieten zudem Regattatraining und Gruppenfahrten in andere Reviere.

Surf Events an der Ostsee

Kitesurf Masters

Ein Highlight sind die Kitesurf Masters auf Fehmarn. Hier wird in einer Regattaserie der deutsche Meister im Kitesurfen ermittelt. Starke Winde sorgen für rasante Geschwindigkeiten und spektakuläre Sprünge. Begleitet wird das Event von Live-Acts, Catering und Ausstellern.

GWA Windsurf Cup Kühlungsborn

In Kühlungsborn findet einer der Tourstopps des GWA Windsurf Cups statt. Neben den Disziplinen „Race“ und „Slalom“ steht der Spaß im Vordergrund – inklusive großer Party nach den Wettkämpfen.

Surfurlaub an der Ostsee

Surfen und Urlaub lassen sich leicht verbinden: Einfach den Reisezeitraum und den gewünschten Surfspot in die Suchmaske eingeben und die passende Ferienwohnung finden.

Surftechniken

1. Shortstart

Der Wasserstart ist das wichtigste Einstiegsmanöver – und für Anfänger oft eine Herausforderung. Trainiere das Halsen des Segels zunächst in Stehwassergebieten, bevor du ins tiefere Wasser gehst.

2. Gleithalse/Powerhalse

Das Gleiten auf dem Wasser ist eine der grundlegenden Übungen. Die Gleithalse mit einer Drehung hingegen gehört zu den anspruchsvolleren Einstiegsmanövern. Die Komplexität gestaltet sich in der Abstimmung des Windeinfalls auf die wechselnd anspülenden Wellen. Zudem muss sich der Surfer perfekt mit Board und Windbegebenheit einspielen, nur so kann er die perfekte Mischung aus Kraft und Gefühl spüren und umsetzen.

3. Sprung

Sprünge können in verschiedenen Varianten umgesetzt werden. Je nach Wellenstärke und –höhe lassen sich kleine oder auch größere Sprungbewegungen über die anreißenden Wellen hinweg durchführen, oft auch in Kombination mit Drehungen. Sprünge werden in der Regel auch dazu genutzt, um die Brandungszonen zu überqueren.

Windsurf Disziplinen

  • Racing
    Wie der Name schon sagt, geht es hier um ein Rennen der Windsurfer. Wer die beste Technik und Taktik beherrscht, erreicht zuerst die Ziellinie. Die Racingstrecken variieren: von Long-Distance über Dreiecks- und Trapezkurse bis hin zu anspruchsvollen Up-and-Down-Strecken. Dabei müssen Punkte wie „Kreuze“ überwunden werden, bei denen du gegen den Wind aufkreuzen musst, oder „Raumschotschläge“, die schräg zum Wind gefahren werden.
    Der Schwierigkeitsgrad hängt stark von der Windstärke ab. Kraft und Ausdauer sind entscheidend, ebenso wie eine gute Taktik bei Windstärken zwischen 7 und 15 Knoten. Um faire Bedingungen für alle zu schaffen, ist das Material limitiert: nur ein Serienboard, maximal drei Finnen/Segel pro Fahrer und eine Segelgröße bis 12,5 m².
  • Slalom
    Slalom kombiniert Dynamik mit Freestyle und taktischem Feingefühl. Keine andere Disziplin verlangt mehr fahrerisches Können. Seit 2003 ist diese Art des Windsurfens wieder populär. Die Wettbewerbe finden bei Windstärken zwischen 11 und 45 Knoten statt, wobei Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h erreicht werden. Das Umfahren der Halsentonnen macht Slalom für Surfer spannend und für Zuschauer besonders unterhaltsam.
  • Wave und Freestyle
    Hier zählt das kreative Können. Bei Wave „tanzt“ du mit den Wellen: Reiten auf der Welle kombiniert mit spektakulären Sprüngen sorgt für Nervenkitzel. Freestyle ist noch spektakulärer – hier zeigen Surfer die einfallsreichsten Tricks und wendigsten Manöver. Dafür brauchst du Schnelligkeit, Körperbeherrschung und perfektes Bewegungstalent.

Deutsche Surfverbände

Deutscher Windsurf Verein

DWSV
(Deutsche Windsurfing Vereinigung e.V.)
Der DWSV wurde 2003 gegründet und vereint alle bundesdeutschen Regattasurfer. Dazu gehören die olympische RS:X-Klasse, die Mistralklasse (IMCO), Raceboardklasse (IRCA), Funboard-Klasse (IFCA), Formula Windsurfing (IFWC), Kitesurfing sowie Jugendklassen. Der Verband bietet verschiedene Regatta-Serien für Erwachsene und Jugendliche, wie Raceboardcups oder den Kona Cup.

Verband Deutscher Windsurfing und Wassersportschulen

VDWS International
(Verband Deutscher Windsurfing und Wassersportschulen)
Seit 1974 vertritt der VDWS die Interessen von Windsurfern, Seglern und heute auch Kitesurfern. Er hat den Windsurf-Grundschein entwickelt, der eine einheitliche Ausbildung sicherstellt und weltweit gültig ist. Der VDWS zeichnet Surfreviere aus, die nur mit Lizenz befahren werden dürfen, und regelt die Ausgabe von Leihmaterial.

Das Logo des Deutschen Segler-Verbands

DSV
(Deutscher Segler-Verband)
Der DSV ist die Dachorganisation für Windsurfen in Deutschland. Hier werden nationale Regeln festgelegt, Spitzensport bis Olympia organisiert und Trainer sowie Surflehrer ausgebildet. Der Verband gibt Lehrmaterial für alle Altersgruppen heraus und betreibt Lobbyarbeit, um den Sport von unnötigen Formalitäten zu befreien.